Die Geschichte Niederlautersteins
(Auszüge)
Mit freundlicher Genehmigung der Autoren:
Herr Kurt Ihle - Marienberg;
Herr Werner Helmert -Niederlauterstein
Info-Tafel am Fuß der Ruine
U. Plutzkat: Acryl 75x50cm
Niederlauterstein
feierte
im
Jahr
2001
sein
300jähriges
Bestehen.
Damit
ist
nicht
gesagt,
dass
erst
1701
die
ersten
Siedler
nach
Niederlauterstein
kamen,
um
hier
sesshaft
zu
werden.
Älter
als
der
Ort
selbst
sind
die
Burg
und
die
beiden
Vorwerke.
Insbesondere
existiert
in
der
Flur
Niederlauterstein
der
Nidberg,
der
jedoch
nicht
als
Siedlung
angesehen
werden
kann,
weil
er
rein
militärischen
Charakter
hatte.
Oft
wird
die
Frage
gestellt,
warum
Orte
slawische
Namen
tragen,
wenn
sie
von
Deutschen
gegründet
wurden.
Genannt
werden
sollen
nur
Natzschung,
Rübenau,
Flöha,
Chemnitz,
Zschopau
und
vor
allem
Pockau.
Klar
ist,
dass
diese
Orte
ihre
Namen
von
den
gleichnamigen
Flüssen
abgeleitet
haben
und
die
Namen
der
Flüsse
damit
älter
als
die
der
Orte
sind.
Im
4.Jahrhundert
n.Chr.
begann
die
Völkerwanderung.
Nordöstliche
Gebiete
Deutschlands
wurden
entvölkert,
so
dass
Inseln
deutscher
Stämme
zurückblieben.
Die
Slawen
drangen
daraufhin
in
die
leer
gewordenen
Gebiete
östlich
der
Saale
und
Elbe
ein
und
besiedelten
diese
ab
500
n.Chr.
Das
erste
Siedlungsgebiet
der
Slawen
lag
nicht
in
unserem
Gebiet
zwischen
Freiberger
Mulde
und
der
Zschopau.
Warum
sollten
sie
auch
hier
oben
gesiedelt
haben,
wenn
noch
viel
fruchtbareres
Land
nördlich
der
Mulde
unbewohnt
war?
Natürlich
durchdrangen
sie
nach
und
nach
das
große
Waldgebiet,
um
zu
ihren
slawischen
Nachbarstämmen
zu
kommen,
die
im
Süden
und
Norden
des
jetzigen
Erzgebirges
wohnten.
Um
950
begann
die
ertse
Ostexpansion
der
Deutschen
unter
Federführung
der
der
Kirche
und
des
Kaisertums,
verbunden
mit
der
nachfolgenden
Christianisierung
der
slawischen
Stämme.
Ein
Forscherteam
von
Wissenschaftlern
hat
sich
mit
den
Slawen
beschäftigt
und
ein
umfangreiches
Werk
geschaffen(Herrmann,Joachim:Die
Slawen
in
Deutschland.Handbuch-Akademie-Verlag
Berlin
1974).
Die
Ostexpansion
ging
in
mehreren
Schüben
vor
sich,
jedoch
wurde
beim
ersten
Vorstoß
das
Gebiet
südlich
der
Mulde
nicht
berührt.
Nach
diesem
Handbuch
führten
in
der
Slawenzeit
zwei
Verkehrswege
über
das
Erzgebirge.In
den
ersten
gedruckten
Karten
der
sächsisch-thüringischen
Länder
(1550
-
1593)
sind
diese zwei Wege nicht mehr eingezeichnet.
Kaiser
Otto
II.
(973
-
983)
schenkte
in
einer
Urkunde
vom
23.7.981
dem
Kloster
Memleben
an
der
Unstrut
Burgen
und
Ortschaften
im
eroberten
slawischen
Gebiet,
das
sich
im
Süden
bis
zur
Mulde
erstreckte.
Das
Kloster
wirtschaftete
angeblich
schlecht,
und
Kaiser
Heinrich
II.
(1002
-
1024)
übergab
die
Besitzungen
des
Klosters
Memleben
am
5.2.1015
dem
Kloster
Hersfeld
an
der
Fulda.Dieses
Kloster
bekam
1214
und 1222 weitere Schenkungen im Süden der Mulde hinzu.
Erst
in
der
Urkunde
vom
23.7.1292
wurde
nachgewiesen,
welches
Gebiet
zum
Hersfelder
Lehn
gehörte.Durch
die
Schenkungen
von
1214
und
1222
wurde
das
Hersfelder
Lehn
zwar
über
die
Mulde
nach
Süden
hin
vergrößert,
jedoch
nicht
bis
zur
Pockau
und
von
dort
im
Süden
des
Lehns
bis
zur
Striegis.
Das
Lehn
ging
dennoch
an
einer
Stelle
bis
zur
Pockau,
und
zwar
ab
der
Zschopau
den
alten
böhmischen
Weg
auf
einer
Seite
hoch(aber
nicht
bis
zur
Pockau)
und
auf
der
der
anderen
Seite
des
Weges
zurück.
Daran
ist
die
Bedeutung
der
Straße
nach
Böhmen
erkenntlich,
die
in
vielen
historischen
Arbeiten
weit
unterschätzt
wird.
Eine
solche
Grenzziehung
war
kein
Einzelfall.
Es
ging
damals
um
die
Sicherung
des
Grenzüberganges
nach
Böhmen
und
um
die
Sicherung
einer
der
wichtigsten
Straßen,
die
nicht
herrenlos
bleiben
konnte.
Die
Straße wurde jedoch zweitrangig, als in der Gegend um Freiberg der Bergbau erblühte und die Stadt Freiberg entstand.
Als
Zeuge
einstiger
Herrschaftsgeschlechter
ist
die
Ruine
der
Burg
bzw.
des
Schlosses
Lauterstein
erhalten
geblieben(SieheGeschichte
der
Burg
Lauterstein).
Am
Michaelistag
1559
kaufte
Kurfürst
August
von
Sachsen
den
größten
Teil
des
Berbisdorfer
Besitzes
der
Erbengemeinschaft
Berbisdorf
ab.In
einem
Überblick
werden
die
Jahresnutzungen
des
verkauften
Teiles
der
Besitzungen
wie
folgt
zusammengefasst:
Damit
betrug
der
kapitalisierte
Wert
des
verkauften
Besitzes,
der
sich
im
allgemeinen
aus
20
Jahresnutzungen
ergab,
112.137
Gulden.
Abgezogen
wurden
4000
Gulden
für
vier
Ritterpferde
und
353
Gulden
für
die
übernommenen
Verpflichtungen
gegenüber
den
Pfarrern
in
Zöblitz
und
Lauterbach
und
dem
Stift
in
Ebersdorf.
Nicht
zu
ersehen
ist,
aus
welchem Grund das Stift Geld bekommen hatte.
Ab
1698
waren
Vorbereitungen
im
Gange,
um
die
zum
Schloss
gehörenden
Vorwerke
zu
verkaufen.
Die
drei
kurfürstlichen
Kommissare
Carl
Gottlieb
Leubnitz,
Georg
Heinrich
Dürrfeldt
und
Curth
Heinrich
Einsiedel
wurden
beauftragt,
einen
Kaufvertrag
mit
dem
Syndikat
auszuhandeln.
Am
26.9.1701
war
der
Kaufvertrag
fertig,
der
dann
am
23.Dezember
des
gleichen
Jahres
vom
König
und
Kurfürsten
"August
dem
Starken"
in
Warschau
"confirmiert"
(bestätigt)
wurde.
Das
Schweizer
Vorwerk
mit
seinen
Fluren,
das
Vorwerk
Neudeck-Schäferei
und
die
Schlossmühle
wurden
an
31
Amtsuntertanen
oder
Bewerber
verkauft.
Da
die
genannten
Vorwerke
ab
1497
zum
Schlossteil
Nieder
Lauterstein
gehörten,
erhielt
1701
der
neue
Ort
den
Namen
"Nieder
Lauterstein".Am
7.12.1701
und
am
9.4.1702
wurden
die
Verträge
mit
den
Käufern
angefertigt,
vom
Erbrichter
Esias
Uhlmann,
den
drei
Ober-Sindici
und
dem
Amtmann
Christian
Gensel
unterschrieben
und
von
den
Käfern
mit
Handschlag bestätigt.Die Kaufverträge befinden sich im Hauptstaatsarchiv Dresden und geben Auskunft über die ersten Käufer.
Das ehemalige Vorwerk Neudeck-Schäferei - so wie
es nach dem Brand 1745 wieder aufgebaut wurde.
(Archiv des Verfassers Werner Helmert)
Die 1750 errichtete Wirtschaft(Marienberger Str.15).
Besitzer 1828 Carl Traugott Stopp, der von 1845 bis
1868 Gemeindevorstand in Niederlauterstein war.
(Archiv des Verfassers Werner Helmert)
Die Schule im Jahr 2012 - jetzt Wohnung und Vereinshaus
Die 1916 errichtete Schule - 1992 geschlossen.
Der Gasthof 1969
Der Gasthof 2012
Gemeindevorstände und Bürgermeister
Gemeindevorstand - Friedrich August Wächtler - Amtszeit von 11.4.1839 bis zum 31.12.1844
Gemeindevorstand - Carl Traugott Stopp - Amtszeit vom 1.1.1845 bis zum 31.12.1868
Gemeindevorstand - Carl Friedrich Schönherr - Amtszeit vom 1.1.1869 bis zum 31.12.1886
Gemeindevorstand - Gottlob Oswald Fritsch - Amtszeit vom 1.1.1887 bis zum 30.11.1918
Ab dem 1.Juni 1924 hieß der Gemeindevorstand "Bürgermeister"
Bürgermeister - Oswald Fritsch - Amtszeit vom 1.12.1936 bis zum 8.5.1945
Bürgermeister - Bruno Klemm - Amtszeit vom 4.6.1945 bis zum 1.7.1945
Bürgermeister - Paul Kempe - Amtszeit vom (nicht nachweisbar) bis zum 30.6.1948
Bürgermeister - Erich Krönert - Amtszeit vom 1.7.1948 bis zum 30.4.1951
Bürgermeister - Horst Küter - Amtszeit vom 15.4.1951 bis zum 24.4.1952
Bürgermeister - Gerhard Richter - Amtszeit vom 25.4.1952 bis zum 31.10.1975.
Bürgermeister - Irmtraud Oehme - Amtszeit vom 1.11.1975 bis zum 13.9.1980
Bürgermeister bzw.-Vertreter - Reiner Fritzsch - Amtszeit vom 1.1.1980 bis zum 31.3.1981
Bürgermeister - Wolfgang Richter - Amtszeit vom 19.3.1981 bis zum 5.5.1984
Bürgermeister - Helmut Beier - Amtszeit vom 6.5.1984 bis zum 31.12.1993
- danach bis zum 31.12.1995 ehrenamtlich.
Ab 1.1.1996 war Niederlauterstein Marienberg angegliedert.